Hirschwald
Entwicklungsziel: „Profilierung als Tourismusregion unter besonderer Berücksichtigung der naturräumlichen und kulturellen Potentiale“
Handlungsziel: „Inwertsetzung und Vernetzung von fünf regionalen kulturellen Besonderheiten“
Projektträger: Privatperson
Förderhöhe: 40%
Die wichtigste Epoche für den Hirschwald begann mit der Regentschaft Friedrich II. im Jahr 1513. Als Landesherr der Oberen Pfalz schuf er inmitten des traditionellen Wittelsbacher Jagdgebiets den Ort Hirschwald. Das Vorgängerdorf Gumpenhof, 1112 erstmals urkundlich erwähnt, ließ er mit Ausnahme der Kirche abreißen. Dafür errichtete er eine neue Vierseitanlage mit einem Jagdschlösschen in der Mitte und Nebengebäuden innerhalb einer Ringmauer. Das genaue Baujahr ist nicht bekannt. Es muss aber vor 1538 gewesen sein, da in diesem Jahr Friedrich II. mit großem Gefolge in Hirschwald einritt, zur ersten großen Hirschjagd. Nach der Eingliederung der Oberen Pfalz in den Bayerischen Staatsverband 1621 begann für Hirschwald die Zeit als Forstverwaltungssitz. Forstmeister Danhauser erwarb 1673 die meisten der mittlerweile heruntergekommenen Gebäude, darunter Anwesen Hs.-Nr. 4. Sein Nachfolger ergänzte den Besitz u.a. mit einem Schlössl. Dem Staat verblieben somit nur das Forsthaus und die Kirche mit Ausnahme des Kellers. Der letzte Forstmeister F. J. von Huber zertrümmerte 1816 aus Frust über die Auflösung des Forstministeramts teilweise seinen Besitz. Als letztes bauliches Zeugnis ist nur mehr die Südostecke erhalten: das Torhaus samt „Ensdorfer Tor“ und angrenzendem Steinstadl – Hirschwald 4.
Die einsturzgefährdete und notgesicherte Anlage stand über 40 Jahre leer, bevor sie 2013 von den Antragstellern erworben wurde. Um einen Einsturz zu verhindern, wurde sie in den folgenden Jahren denkmalgerecht saniert. Das historische Ensemble, inmitten des Naturparks Hirschwald gelegen, soll künftig ein Fixpunkt für diejenigen werden, die Naturerlebnisse mit Kunst, Kultur und der Geschichte der Oberpfalz verbinden wollen.
Im Torhaus (nicht Bestandteil des LEADER-Projekts) ist im Erdgeschoss eine kleine gastronomische Einrichtung geplant, eine sogenannte „Hutzastubn“ mit ca. 20 Plätzen. Sie soll Besucher des Naturparks und Gäste des Torhauses zur gemütlichen Einkehr einladen und ihnen die Gelegenheit bieten, Spezialitäten aus der Region zu genießen. Für die Beherbergung stehen im Obergeschoss drei Gästezimmer zur Verfügung. Es ist geplant, das Torhaus zu verpachten.
Der Steinstadl, als Teil des historischen Ensembles, soll künftig für kulturelle Zwecke genutzt werden und somit das gesamte Anwesen stimmig abrunden. Um den unterschiedlichen Anforderungen der geplanten Veranstaltungen zu genügen, ist folgende Ausstattung geplant: Eine Möblierung für Vorträge, Theater, Seminare oder Tagungen (100 Personen) mit Stühlen und Tischen sowie ein Podest. Daneben wird es eine entsprechende technische Ausstattung für Licht, Audio und Video geben.
Die Öffnungszeiten für Ausstellungen orientieren sich an den Öffnungszeiten des Torhauses (geplant: Mo bis So von 11 Uhr bis 22 Uhr).
Gesamtkosten (geplant): ca. 28.570 € netto