Radlerrastplatz
10. August 2016
Erfassung (historischer) Kulturlandschaften
19. Dezember 2016
Radlerrastplatz
10. August 2016
Erfassung (historischer) Kulturlandschaften
19. Dezember 2016

Entwicklungsziel: „Profilierung als Tourismusregion unter besonderer Berücksichtigung der naturräumlichen und kulturellen Potentiale“

Handlungsziel: „Umsetzung von zwei Projekten zur Förderung der verträglichen Nutzung naturräumlicher Besonderheiten und der Bewusstseinsbildung“

Projektträger: Markt Hahnbach

Förderhöhe: 60%

Die Vils entspringt auf etwa 453 m ü NN in Kleinschönbrunn (Gemeinde Freihung) und mündet bei  Kallmünz in die Naab. Sie ist von großer Bedeutung für den Landkreis Amberg-Sulzbach und hat ihn sowohl landwirtschaftlich als auch wirtschaftlich geprägt. Bereits im „Ruhrgebiet des Mittelalters“ war die Vils eine wichtige Verkehrsader auf der „Halbzeug“ (vorgefertigtes Eisen) transportiert wurde. Viele (Hammerherren-) Schlösser, Burgen, Klöster und Kirchen sind Zeugen des heute noch kunst- und kulturhistorischen Reichtums. Gegenwertig wird der Fluss zum Angeln oder Bootfahren genutzt und ist ein herrliches Naherholungsgebiet. Darüber hinaus ist die Vils ein wichtiger Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere – wie die Fischarten Koppe und Bitterling – weshalb sie als Natura 2000 Gebiet nach Brüssel gemeldet wurde. Dieses gilt es zu schützen aber auch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, frei nach dem Motto „Nur was man kennt, schützt man“.

Im oberen Vilstal, etwa 30 km nachdem die Vils aus dem Bruchschollenland quillt, erreicht man nordwestlich von Amberg den Markt Hahnbach. Das Marktwappen – ein sogenanntes redendes Wappen – zeigt den auf einem Bach stehenden Hahn. Wahrzeichen von Hahnbach ist das mittelalterliche „mittlere“ Markttor (Amberger Tor) mit seinem Storchennest. Herrliche Rad- und Wanderwege, wie der Vilstalwanderweg oder der Paneuroparadweg, durchziehen diese waldreiche Hügellandschaft und das Tal der Vils.

Obwohl sich die Vils um den alten Ortskern von Hahnbach schlängelt und durch die westlich anschließende Bebauung jetzt mitten durch den Ort verläuft, ist die Vils als Fluss nur von der Brücke der Bundesstraße 14 aus wahrnehmbar. Ein direkter Kontakt ist aufgrund der einsäumenden Baum- und Strauchbepflanzung sowie der ausgeprägten Hochwasser-Flutmulde nicht möglich. Ansatzpunkt für ein Vilserlebnis ist die sog. ‚Gocklwiese‘ am östlichen Ortsrand von Hahnbach. Sie wird derzeit – als mehr oder weniger strukturierte Grünfläche  mit einem kleinen Skaterpark und einem kleinen Spielplatz – von Einheimischen und Vereinen für jährliche Veranstaltungen genutzt.

Ausschlaggebend für das Projekt „Vils erleben Hahnbach – Gocklwiese“ war das Problem, dass die Vils momentan schlecht zugänglich ist und somit wenig wahrgenommen wird. Nach mehreren Gesprächen mit Bürgern und möglichen Projektpartnern hat sich eine Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Weiden als am plausibelsten herausgestellt.

Im Rahmen einer Maßnahme zum ökologischen Gewässerausbau, Gewässer II. Ordnung, des WWA Weiden wird der Ringweg Nord und Süd entlang der Vils ausgebaut. Im Bereich der Gocklwiese werden Ufersitzstufen angebracht um den Zugang zur Vils zu ermöglichen.

Darüber hinaus soll über das LEADER-Projekt „Vils erleben Hahnbach – Gocklwiese“ die stark von menschlicher Nutzung überformte und beeinträchtigte Wiese wieder revitalisiert werden. Neben den ökologischen Aspekten soll die Naherholungsfunktion für die Bürger in den Vordergrund gestellt und die überörtliche Einbindung in das bestehende Rad- und Wanderwegenetz hergestellt werden.

Um dem neu geschaffenen Bereich am Vilsufer einen Mehrwert zu verleihen entstehen im Bereich der Ufersitzstufen (Maßnahmen des WWA) ein Aussichtssteg und eine Wasserkanone für Kinder. Der Vogellohbach, ein kleiner Zufluss zur Vils, wird im nördlichen Bereich der Gocklwiese optisch in einen geplanten Wasserspielplatz einbezogen. Dadurch wird der Spielplatz zum einen interessanter für Kinder, da Wasser prinzipiell zum spielen anlockt, andererseits wird eine Verbindung zur Vils hergestellt und reizt zum Entdecken dieses wertvollen Naturraums. Als Unterstellmöglichkeit, gerade für Radfahrer (Paneuropa-Radweg) bei schlechtem Wetter, ist ein überdachter Aufenthaltsbereich vorgesehen.  Dieser ist auch als kleiner Veranstaltungspavillon nutzbar. Für gesellige Stunden an der Vils soll ein kleiner Grillplatz mit Sitz- und Brotzeitmöglichkeiten gebaut werden. Für Senioren sind einzelne Seniorenfitnessgeräte zur körperlichen Ertüchtigung vorgesehen. Befestigte Stellplätze sollen das momentane wilde Parken in der Wiese verhindern. Abschließend wird ein Rundweg durch die Gocklwiese alle Elemente verbinden.

Gesamtkosten (geplant): 283.101,00 €